Shamrock von Simprop elektrisch

Der Shamrock stammt aus den späten Achtziegern. Dieser Baukasten des von Dr. Eckhard und Tobias Schulz (Vater und Sohn) entwickelten und im Wettbewerb eingesetzten Modells war bei Simprop erhältlich.
Als Doppeldecker für den F3A Wettbewerb war das Ursprungsmodell in voll GFK gefertigt. Um den Preis attraktiv gestalten zu können wurden die Tragflächen und das Höhenleitwerk als Balsa / Styro Sandwich für den Baukasten gefertigt. Zu dieser Zeit ungewöhnlich war die bereits integrierte Nasenleiste, die sich in den elipsen förmigen, gepressten Randbogen, bis zur Endleiste fortsetzt. Heute kaum vorstellbar, aber 1990 üblich, sind die vorgefrästen, aber nicht verkasteten Quer und Höhenruder. Der sehr schlanke Rumpf mit seiner weißen Oberfläche soll einen 10-15ccm Zweitakter oder 20ccm Viertakt Motor aufnehmen. Da der Rumpf keine Motorhaube oder Öffnungen für den Motor hat, können / sollen diese je nach verwendeten Motor und Resonanzrohr in Eigenarbeit erstellt werden.


Genau dieser elegante Rumpf macht den Shamrock zu einem besonders gut für die Umrüstung auf Elektroantrieb geeignetem Modell. 1998 bekam mein erster Shamrock ein Elektronenherz in form eines Newtor 4111 samt Newtronic und 32 NiCd Zellen verpflanzt. Dieser Antrieb war ausreichend für die Kunstflugfiguren des F3A Programms, stellte im Vergleich zur 15ccm Verbrenner Version jedoch einen schwächeren Antrieb dar. Heute im März 2008, beginne ich mit einem bei ebay ersteigerten, bereits begonnenen Bausatz, nach 10 Jahren eine Neuauflage. Dieses Mal sollte der E-Antrieb genau auf den Shamrock abgestimmt uns somit um ein Kilogramm leichter, im Wirkungsgrad effizienter und Leistungsstärker werden.

 

Technische Daten des Modells:

Spannweite obere Fläche

1500mm (EWD -20') Inhalt 38,6 dm²)

Spannweite untere Fläche

1650mm (EWD 0°) Inhalt 35,0 dm²)

Länge

1532mm

Schwerpunkt

33% bei 40% Spannweite

Motorsturz / Seitenzug ca.

1°/ 2°

Flächenprofil

NACA 63-012

Da der Bausatz gebraucht gekauft ist, und die unteren Flächenhälften bereits zusammengeklebt und mit einer Lage Gewebe überlaminiert sind, ist das Gewicht der unteren Fläche nicht das Rohgewicht.

Die einzelnen Gewichte:

Rumpf: 670g
Untere Fläche: 701g (fertig)
Obere Fläche: 422g (unbearbeitet)
Höhenleitwerk: 124g
Kabienenhaube: 110g (unbeschnitten)
Seitenruder: 20g
Radverkleidung + Räder: 65g
Seitenstreben: 61g (zusammen)
Baldachin: 58g
Fahrwerk: 110g
Tüte Kleinteile: 280g
Insgesammt: 2495g

Antriebsauslegung

Das der Vorbesitzer die untere Fläche bereits fertig gestellt und mit Gewebe laminiert hat, wird sie etwas mehr als eine mit Folie Bespannte wiegen. Ob ich die obere Fläche und das Höhenleitwerk genauso fertigen würde stand zum Zeitpunkt der Antriebssuche noch aus. Daher ging ich von einem Mehrgewicht zur Modellbeschreibung von 500g auf knapp unter 5Kg aus. Der Antrieb sollte für das F3A Programm ausreichend sein, was ca. 200 Watt pro Kg erfordert. Zum Torquen ist der shamrock eher nicht geeignet, was nach der Faustregel bei 350 Watt / Kg Fluggewicht gut möglich wäre. Somit sollte der Antrieb mindestens 1Kw, besser aber 1,5 Kw liefern. Da die Bodenfreiheit recht begrenzt ist, darf die Luftschraube nicht größer als 16“ sein. Der Motor sollte mit dieser Latte unter dem Einsatz von 10s1p Lipo’s mehr als 5Kg, fürs Torquen gerne 7,5Kg Schub liefern. Um herauszufinden welcher Motor unter 10 Lipo’s mit einer 16“ Luftschraube meine Wünsche erfüllen kann, nahm ich den Drive calculator zur Hilfe.
Der im Moment scheinbar am besten geeignete Motor ist der Cora Top 30 von Kontronik. Ebenfalls in Frage kommt der Plettenberg Xtra 25-12 und aufgrund des Preises auch der AL6364 von Staufenbiel.

 

Vorgaben für den Antrieb:
Akku: 10s1p 3200mAh Powerhouse (weil vorhanden)
Regler: Jeti Spin 99 (weil vorhanden)
Luftschraube 16“ (Bodenfreiheit)
Motor: BL Aussenläufer, kein Getriebe, leichter als 600g
Stromaufnahme: Durch den Akku auf ~50A begrenzt (1650Watt)
Leistung: 1Kw-1,5Kw Maximal 1,65Kw (aufgrund des vorhandenen Akkus)

 

Daten aus dem Drive Calculator
Drive Calculator Daten zum Dymond AL6364 Drive Calculator Daten Kontronik Top 30-16 Drive Calculator Daten Kontronik Top 30-18
Daten zum Dymond Al6364 Daten zum Kontronik Cora Top 30-16 Daten zum Kontronik Cora Top 30-18

 

Bau des Modells

Die Querruder in der oberen und unteren Tragfläche müssen noch herausgeschnitten und verkastet, die Nasenleiste muss rund geschliffen und die Tragflächen nachgeschliffen werden. Um die unteren beiden Tragflächenhälften zusammenzukleben wird Epoxy auf die Klebestellen aufgetragen, beide Hälften mit der Oberseite auf einer geraden Arbeitsunterlage gelegt und zusammengepresst. Wenn der Klebstoff getrocket ist wird der Stoß zur Verstärkung mit Gewebe laminiert. Anschließend werden Verstärkungen für die Verschraubung im Bereich der Endleiste/Rumpf eingearbeitet. Dies war bei der unteren Fläche in meinem Baukasten bereits erledigt. Zusätzlich ist die untere Fläche mit eine leichten Lage Gewebe überzogen. Wenn alles getrocknet ist können die vorderen Führungsbolzen und den Rumpf / Flächen Übergang angepasst und verklebt werden. Dabei sollte man nicht vergessen Kabel für die Servos einzuziehen.

Untere Fläche
Der Shamrock von Simprop elektrisch Der Shamrock von Simprop elektrisch Der Shamrock von Simprop elektrisch
Die Nasenleiste ist integriert. Die Nasenleiste geht den Randbogen bis zur Enddleiste weiter. Die Fläche sitzt mittig und rechtwinkelig am Rumpf.
     
Der Shamrock von Simprop elektrisch Der Shamrock von Simprop elektrisch Der Shamrock von Simprop elektrisch
Zwei Schrauben genügen zu Befetigung. Die Abdeckung ist etwas zu lang und muss gekürzt werden. Fertig verklebte Abdeckung.
     
Obere Fläche
Der Shamrock von Simprop elektrisch Der Shamrock von Simprop elektrisch Der Shamrock von Simprop elektrisch
Die beiden unbearbeiteten oberen Flächenhälften. Querruder herausgeschnitten . Und Verkastet.

Aktuell habe ich keine Lust am Modell weiter zu bauen, daher wird der Bericht vorerst nicht fortgesetzt.

 

(Alter Bericht von 1998)

Den Shamrock von Simprop habe ich im Winter 1998 auf 99 gebaut. Zu diesem Zeitpunkt gab es den Bausatz nicht mehr zum bestellen. Es ist ein Doppeldecker der zu F3A Wettbewerben zugelassen ist allerdings nicht sehr oft verkauft wurde. Die Technischen Daten ließen damals den Schluss zu, das ein Newtor 4111 mit 32 Zellen (was auch sonst) als Antrieb ausreichen müsste. Der Bausatz ist, wie ich es mag, ein Fast Fertig Bausatz der in sehr guter Qualität Ausgeliefert wurde. Mein Händler war froh das Gerät los zu sein, denn der Shamrock war ein langjähriger Ladenhüter.

 

Bausatz und Bau

Shamrock von Simprop elektrisch Shamrock von Simprop elektrisch Shamrock von Simprop elektrisch

Beim Bau konnte ich feststellen das Dies ein wirklich schönes Modell ist. schlanker Rumpf mit integrierter Seitenruderflosse gerundete Flächen, einfach schick. Motorhaube Fehlanzeige, der Rumpf geht in einem Stück bis hin zum Spinner. Was Für einen Newtor Motor mit etwas Mehraufwand Verbunden ist, da er ja von hinten am Lagerschild befestigt wird. Auch der 32Zellige Akkupack ließ sich von vorne in den Rumpf einschieben und die passende Akkurutsche war einfach zu bauen, denn der Platz reichte grade für ein paar Stabilisierungsleisten. Dazu gehört ein schlankes Hauptfahrwerk aus Alu. Für die Ruder Nahm ich wieder 4041 Servos von Graupner. Flächen und Höhenleitwerk sind aus Styro mit Balsa / Abachi Beplankung und wurden mit Oracover bespannt. Da das Modell doch sehr weit vorgefertigt ist, ist zum Bau nicht viel mehr zu sagen.

 

Erstflug

Also rauf auf den Platz. die Kollegen sehen etwas neues natürlich auf Anhieb. Und was soll ich sagen? die erste Frage ist natürlich "wie viel wiegt er denn?". Also wie immer "Keine Ahnung, aber nicht zuviel". Ich sehe dann zu, das ich das Modell so fix wie möglich in die Luft bekomme. Was dann auch schnell geschehen war. Und wie alle meine E-Modelle flog auch dieses auf Anhieb gut. Da ich mich mittlerweile gut an die Leistung des Newtors gewöhnt habe brauche ich nicht noch mehr Leistung. Loopings, Turns, Rollen usw. klappten tadellos. Da die Bodenfreiheit der Luftschraube ziemlich gering war musste ich dieses mal eine kleinere Latte als gewöhnlich benutzen. Eine 16/10 statt 18/8. Nach einiger Zeit war ich der Meinung die 18er müsste auch funktionieren. Diese Annahme war aber ein großer Fehler. Denn beim Start berührte die Latte ganz ordentlich den Boden und riss den Motor aus dem Rumpf. Nicht genug das der Rumpf im vorderen bereich zerfleddert war, nein die Latte musste ja auch noch durch beide Flächen hindurch. Nach diesem Malör habe ich den schön gewesenen Doppeldecker gleich an einen Vereinskameraden verkauft. Sehr erfreut baute der Liebe Dirk in den nächsten Wochen einen Verbrennungsmotor in das Schöne E-Modell ein (IIIIHHHHHH). Jetzt fliegt die Maschine mit Mächtig krach weiterhin auf unserem Platz. Und ist auch als Siffkiste noch schön anzusehen.